Reinhold Vollmer fand seine ganz eigene Bildsprache in einer malerisch freien, farbintensiven Umsetzung der Naturmotive bei klarer grafischer Strukturierung und Bildordnung.
„Ich male nicht nach der Natur“, so Vollmer, „aber ich lasse mich von ihr anregen“.
Die Landschaft am Rande des Schwarzwalds ist für ihn Anregung und Inspiration, ein unerschöpfliches Motivreservoir, auf das er immer wieder zurückgreifen kann. Es geht in seinen ausdrucksstarken Abbildungen nicht um exakte Wiedergabe des Gesehenen, er setzt vielmehr Empfindungen um, indem er den Gegenstand auf elementare Bestandteile reduziert und durch eine freie, kräftig kontrastierende Farbgebung die Wirkung steigert.
Seine bevorzugten Motive sind Bäume und Wald.
„Bäume“, so Vollmer, „als Symbol in der Landschaft, drücken in ihrer Verwurzelung die Verwachsenheit mit der Natur aus.“
z. B. Acrylgemälde „Wald“: Der Künstler nimmt das für ihn inhaltlich aufgeladene Motiv zum Anlass, um es in einer Mischung aus Gesehenem, Erinnerten und Empfundenen farblich wie formal auf der Leinwand umzusetzen. Während die Blau-, Violett- und Grüntöne die erfrischende Kühle des Waldes suggerieren, gliedern die klaren grafischen Strukturen der Baumstämme die Bildfläche.
Innerhalb eines rein auf die Stämme beschränkten Ausschnitts herrscht ein spannungsvoller Wechsel zwischen unregelmäßigen, den Hintergrund und die Baumstämme überziehenden Farbflecken und den senkrechten und diagonalen Linien, die die Umrisse der Bäume begrenzen und das Motiv formal auf dem Bildrechteck verspannen.
Oder wie das Acrylbild „Landschaftsvision in Gelb“ zeigt, reduziert Vollmer das Motiv aufs Wesentliche und verfremdet oder vertieft die Wirkung dann aber durch gesteigerte und ausdrucksstarke Farbwahl, hier durch das leuchtende Gelb, das an Rapsfelder im Frühling erinnert, jedoch verzichtet Vollmer bei der Benennung bewusst auf einengende Bildtitel: „Ich bilde nicht ab, ich erfinde Landschaften“, erklärt der Künstler die freie Umsetzung des Gesehenen; / Monika Will-Kunsthistorikerin